Umweltmanagement

 

 

Umweltschutz und Gesundheit gehören im Bewusstsein vieler Menschen eng zusammen. Gerade der Begriff von der "gesunden Umwelt" macht dies deutlich. Ein Umweltmanagementsystem bietet die Möglichkeit der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltsituation in einer Gesundheitseinrichtung. Durch die Zertifizierung können Sie Ihre Einrichtung als "umweltfreundlich" ausweisen.

Gerade das Aufstellen von klaren, nachvollziehbaren Zielen zur Verbesserung der betrieblichen Umweltsituation bietet Chancen. Im Kontext von Kostenerwägungen sind Sie nicht an starre Vorgaben gebunden, sondern stellen Ihr eigenes Umweltprogramm auf.

Die Einhaltung von gesetzlichen und sonstigen Vorgaben ist natürlich unabdingbar. Darüber hinaus sind im Umweltsektor auch Kostenpotenziale verborgen, die es zu finden gilt.

Die Europäische Union hat bereits im Jahre 1992 eine eigene Verordnung zum Erstellen von Umweltmanagementsystemen erlassen. Diese EG-Öko-Audit-Verordnung ist in weiten Bereichen mit der ISO 14001 identisch. Mit der vorliegenden Unterlage können Sie sich einen Überblick über die Anforderungen eines Umweltmanagementsystems verschaffen.

Grundsätzlich gilt: Kosten reduzieren und Image als "umweltfreundlicher Gesundheitsdienstleister" aufbauen, das ist Umweltmanagement.

Jetzt geht´s ins Detail!

Die DIN EN ISO 14001:2015 orientiert sich beim Aufbau an der DIN EN ISO 9001/2015. Wie auch bei anderen Standards für Managementsysteme zielt die DIN EN ISO 14001:2015 darauf ab, in allen Entscheidungsprozessen und in allen Aspekten der Entwicklung und Erbringung von Dienstleistungen auch eine Systematik bezüglich der Beurteilung und Optimierung der Umweltauswirkungen zu erreichen. In der Umweltpolitik legt die oberste Leitung einer medizinischen Einrichtung die Grundlage für ein Umweltmanagementsystem. Die Umweltpolitik muss folgende Punkte auf jeden Fall enthalten:

  • Klarer Bezug auf die medizinische Einrichtung
  • Verpflichtung zur ständigen Verbesserung und zur Vermeidung von Umweltbelastungen
  • Verpflichtung zur Einhaltung der Gesetze und Auflagen
  • Veröffentlichung
  • alle Mitarbeiter verpflichtend einbinden

Die Umweltpolitik ist eine wichtige Grundlage für weitere Arbeiten. Alle Mitarbeiter müssen in der Umweltpolitik die Legitimation für Ihre Umweltaktivitäten erkennen. Sie ist auch Ausdruck des Willens der obersten Leitung, verstärkten Umweltschutz zu betreiben.

 

Die Umweltpolitik muss bei der Einbindung in die DIN EN ISO 14001:2015 beachtet werden.

Folgende Kriterien sind zu berücksichtigen:

1.      Umweltaspekte

2.      Rechtliche Verpflichtungen und andere Anforderungen

3.      Zielsetzung, Einzelziele und Programme.

Die erste Frage, die sich stellt, heißt: Welche Umweltauswirkungen hat unsere Einrichtung eigentlich. Diese Umweltbestandsaufnahme besteht natürlich auch in der Sammlung von relevanten Daten, wie Wasser- und Stromverbrauch oder die Entwicklung der Müllmengen. Diese Umweltbetriebsprüfung ist dann einfach, wenn schon Daten erfasst sind oder diese einfach zu erfassen sind. Es müssen auch Methoden entwickelt werden, um die Datenerfassung kontinuierlich sicherzustellen. Nur so lassen sich Entwicklungen erkennen und Ziele klar definieren. Bei der Datenerfassung ist immer zu berücksichtigen, dass die Kosten für die Datenerhebung in einem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen stehen. Hier zeigt die DIN EN ISO 14001:2015 ein beträchtliches betriebswirtschaftliches Augenmaß. Darüber hinaus muss eine Übersicht über die betreffenden Gesetze und Auflagen zusammengestellt werden. Nicht jedes Umweltgesetz betrifft das Gesundheitswesen. Bei der Erfassung der Umweltauswirkungen darf man nicht nur vom Alltag ausgehen. Auch mögliche Notfälle müssen beleuchtet werden. Für die verschiedenen Stationen und Abteilungen müssen klare Ziele zur Verbesserung der Umweltsituation erstellt werden. Eindeutige Verantwortlichkeiten, die Definition von Schnittstellen, die Bereitstellung von Mitteln und eine klare Terminierung gehören natürlich zu jeder Zieldefinition.

 

Die DIN EN ISO 14001:2015 fordert z.B. Umsetzungen in den Bereichen:

  • Ressourcen, Aufgaben, Verantwortlichkeit und Befugnis
  • Fähigkeit, Schulung und Bewusstsein
  • Kommunikation
  • Dokumentation
  • Lenkung von Dokumenten
  • Ablauflenkung
  • Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr
     

Im Prinzip handelt es sich hier um die Grundlagen eines modernen Managements. Die Organisation und die Verantwortlichkeit muss klar definiert werden, der Informationsfluss im Haus und gegenüber externen Stellen muss geregelt werden und dies ist alles in Verfahrensanweisungen festzuhalten. Uns ist gerade die Information und Schulung der Mitarbeiter wichtig. In erster Linie geht es hier um Bewusstseinsbildung, nämlich das Bewusstsein, umweltfreundlich zu arbeiten. Wir erarbeiten Wege, um wirklich alle Mitarbeiter mit diesem Anliegen zu erreichen. Man wird nicht alle überzeugen, aber ein neues Bewusstsein ist unser Ziel. Für den Bereich Notfälle gilt es, entsprechende Anweisungen vorzuhalten. Diese decken sich oft auch mit den offiziellen Katastrophen- und Alarmplänen, die für Krankenhäuser notwendig sind.

 

Überprüfungen erforderlich

Auch bei einem Umweltmanagementsystem muss die Kontrolle der Wirksamkeit einen breiten Raum einnehmen. Durch entsprechende Dokumentationssysteme, deren Überwachung und durch interne Umweltaudits beginnt ein Managementsystem erst zu "leben". Die entsprechenden Audits müssen vorgeplant sein. Wie oft werden diese durchgeführt? Wer führt diese durch? Werden hierfür bestimmte Checklisten verwandt? All diese Fragen gilt es klar zu regeln.

 

Managementbewertung notwendig

Die DIN EN ISO 14001:2015 fordert, dass medizinische Einrichtungen die Eignung und Wirksamkeit des eingeführten Umweltmanagementsystems regelmäßig überprüfen und bewerten. Dies muss federführend von der Klinikleitung erledigt werden. Gerade die Umsetzung der Umweltziele, die Anpassung des Managementsystems an neue Technologien und Verfahren und eventuell neue gesetzliche Vorgaben müssen hier regelmäßig einfließen.

 

Ablauf - Wie geht's weiter?

Wie beim Qualitätsmanagement gibt es keinen eindeutigen Ablauf. Es hängt viel von der Situation in Ihrer Einrichtung ab. Sollten schon viele Daten im Bereich Umwelt vorliegen und sind bestimmte Abläufe in Verfahrensanweisungen schon definiert, dann kann die Umsetzung der DIN EN ISO 14001:2015 sehr zügig erfolgen.